Antiviren-Programme für Apple iOS

Die Nutzer von Apple-Geräten und der darauf installierten Software iOS fragen oft nach Antiviren-Programmen, was angesichts der Online-Bedrohungen nicht verwundert. Malware-Attacken auf Macs gibt es durchaus, Pegasus ist gar eine iOS-Spyware, welche Behörden weltweit einsetzen. Als Schutzmöglichkeit liegt ein Virenscanner nahe, allerdings ist die Haltung des Unternehmens Apple in dieser Hinsicht eindeutig: Es gibt bei iTunes keine Virenscanner für iOS, entsprechende Apps hat Apple 2015 aus dem eigenen App-Store verbannt.

Warum von Apple keine Antivirensoftware für iOS?

Apple kommuniziert klar, dass iOS von Haus aus ausreichend geschützt ist. Die Anwender des Betriebssystems mögen sich bitte darauf verlassen, dass iOS selbst sicher ist und Apple darüber hinaus die eigene Plattform iTunes (den eigenen App-Store frei) absolut frei von Schadsoftware hält. Das bedauern viele User, denn es ist kaum vorstellbar, dass ein Betriebssystem nicht anfällig gegen Malware sein soll. Das ist bei iOS auch in der Tat nicht der Fall, Pegasus ist der Beweis. Windows-Anwender schütteln nur ungläubig den Kopf, wenn sie vernehmen, dass es keine Antivirenprogramme für iOS geben soll. Sie werden von heftigen Attacken geplagt, ohne sehr zuverlässigen Antivirenschutz geht mit einem Windows-Rechner oder einem Android-Smartphone gar nichts.

Wie wird iOS geschützt?

Schon die Sicherheitsarchitektur von iOS soll Angriffe unmöglich machen. Apple liefert darüber hinaus sehr regelmäßig Sicherheitsupdates für iOS aus, das macht Microsoft allerdings auch. Apple unterstützt darüber hinaus auch ältere Rechner und iPhones sehr lange. Das neue iOS 12 läuft auch auf einem 2013 erschienenen iPhone 5S. Bei den Android-Smartphones gibt es die Updates oft nur zwei Jahre lang. Dementsprechend positioniert sich Apple in einem eigenen Whitepaper: Mit iOS, heißt es da, seien mobile Geräte wirklich sicher. Geschützt werde nicht nur das Endgerät und dessen Daten im Ruhezustand.

Auch das gesamte Ökosystem einer installierten iOS-Software einschließlich der Aktivitäten ihrer Benutzer, der Aktivitäten in Netzwerken und der Daten von wichtigen Internetdiensten würden überwacht. Die erweiterten Sicherheitsfunktionen seien standardmäßig aktiviert, sie sollen ohne Konfigurationen funktionieren.

Teilbereiche des integrierten iOS-Schutzes ab Werk

1. Systemsicherheit: Diese gewährleisten die Hardware und die integrierte Software für iPhones, iPod touches und iPads.

2. Verschlüsselung und Datenschutz: Das Geräte- und Softwaredesign sowie die Architektur schützen Benutzerdaten eines verlorenen oder gestohlenen Gerätes.

3. App-Sicherheit: Die Apps von Apple können sicher ausgeführt werden. Sie beeinträchtigen nicht die Plattformintegrität.

4. Apple Pay macht Zahlungen sicher.

5. Netzwerksicherheit: Die Netzwerkprotokolle entsprechen jeweils neuesten Industriestandards, die eine sichere Verschlüsselung und Authentifizierung bieten.

6. Internetdienste: Die netzwerkbasierte Infrastruktur von Apple sichert das Messaging und Synchronisationen. Passwortverwaltung: Auch an dieser Stelle ist iOS hochgradig sicher.

7. Gerätesteuerung: Die Verwaltung eines iOS-Gerätes ermöglicht auch eine Fernlöschung von gestohlenen oder verlorenen Geräten.

Es gibt noch mehr iOS-Sicherheitsmerkmale wie Datenschutz- kontrollen, Sicherheitszertifizierungen, die kryptografische Validierung, die Common Criteria Zertifizierung sowie CSfC (kommerzielle Lösungen für den Datenschutz). Dennoch gibt es Antivirenprogramme für iOS und Apple-Geräte von alternativen Anbietern. Wer auf Nummer sicher gehen will und viel in Clouds unterwegs ist, in denen Malware platziert wird, sollte sich dafür interessieren.